3. November 2018 in Nottuln-Appelhülsen
Gründung der Stiftung Zauberkunst
Volker Lohmann, Michael Sondermeyer, Uwe Schenk und Reinhard Epping
Die Stiftung Zauberkunst ist im November 2018 von Michael Sondermeyer und Uwe Schenk mit tatkräftiger Unterstützung vieler Mitstreiter gegründet worden. Die Idee, die Sammlung von Zauberliteratur und -objekten in eine Stiftung zu überführen, gab es schon länger – beinahe 9 Jahre hat es von den ersten Überlegungen bis zur Gründung gedauert. Die Motivation zur Gründung entsprang aus den Erfahrungen beim Ankauf von Nachlässen. Hier zeigte sich immer wieder, dass auch hochwertige Sammlungen nach dem Tod des Sammlers auseinandergerissen wurden; vor allem das Wissen um die Quellen einer Sammlung, die Zusammenhänge und Hintergründe war häufig ohne die Person des Sammlers nicht mehr verfügbar. Da der Wert einer Sammlung, wenn sie denn der Forschung und der Wissensvermittlung dienen soll, darin besteht, dass das Wissen und die Information an einem Ort greifbar ist, wuchs die Idee, die existierende Sammlung durch die Gründung der Stiftung zu bewahren, mehr noch: Ihr eine Perspektive für die Zukunft zu geben.
Der Erhalt und die Weiterführung der Sammlung sowie deren Sozialisierung – also sie öffentlich zugänglich zu machen – sind die ursprünglichen Ideen, Motivation und Ziele der Stiftung Zauberkunst. Bei der Gründung wurden in der Satzung darüber hinaus weitere Ziele formuliert. Insbesondere die Gestaltung eines Angebotes für Laien in Form eines Museums und einer Spielstätte, die Konzeptionierung und Realisierung von Ausbildungsangeboten für Zauberkünstler, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Zauberszene, und nicht zuletzt die Veröffentlichung von Informationen zur Zauberkunst, sowohl in gedruckter Form als auch digital. Insgesamt will die Stiftung die Bedeutung der Zauberkunst als kulturelles und gesellschaftliches Gut in der Öffentlichkeit publik machen und das Wissen um diese Kunst für mehr Menschen verfügbar machen.
Um eine anerkennungsfähige und funktionale Struktur zu schaffen, mussten wir einige Umwege gehen und dabei ist letztlich ein sehr komplexes Gebilde herausgekommen. Das untenstehende Organigramm versucht dies abzubilden und die Zuständigkeiten der Akteure in den jeweilgen Feldern zu erklären. Bei Fragen wie immer bitte melden.
Gesellschafter: R. Epping, V. Lohmann,
U. Schenk, M. Sondermeyer
Da die Stiftung als Treuhandgesellschaft gegründet wurde, war es nötig einen Rechtsträger zu finden. Diese verwaltet das Stiftungsvermögen als Sondervermögen und kann – anders als die Stiftung – Rechtsgeschäfte (z.B. einen Hauskauf) tätigen.
Gesellschafter: U. Schenk, M. Sondermeyer
Der sic!-Verlag sichert zurzeit die Basisfinanzierung der Stiftung und ist – neben der Trägergesellschaft – ebenfalls in der Lage geschäftlich tätig zu werden. So realisiert er häufig die Ankäufe und vor allem die Veranstaltungen, die die Stiftung selbst nicht durchführen kann.
Vorstand: H. Müllemeier, A. Mamut
Der Förderverein wurde gegründet, weil durch einen Verein relativ regelmäßige Erträge erzielt werden können, was mit der Stiftung, die nun mal keine Mitgliedsbeiträge erheben kann, nicht geht. Die Verwendung der Vereinsmittel wird durch die Mitgliederversammlung entschieden – vorzugsweise für außergewöhnliche Ankäufe, aber im Einzelfall auch zur Deckung von anderen Kosten. Mehr Infos zum Förderverein findet Ihr hier …
Durch Spenden, Geschenke und vor allem durch die Benefizveranstaltungen zugunsten der Stiftung Zauberkunst erhält diese zusätzliche Mittel. Ein Großteil davon wird zurzeit zurückgelegt, um handlungsfähig zu sein, wenn ein anderes Gebäude und damit ein Museum gestaltet werden soll. Aber auch die Zahlung notwendiger Ausgaben oder Anschaffungen werden durch die Spenden und Einnahmen ermöglicht. Mehr Informationen zum Spenden gibt es auf dieser Seite.
Die Stiftung selbst darf keiner Ertragstätigkeit nachgehen – das heißt, dass sie nur das Geld ausgeben darf, das ihr durch die oben genannten Wege zur Verfügung gestellt wird. Grundsätzlich ist auch vorstellbar, dass die jetzige Treuhandstiftung irgendwann in eine „echte“ rechtsfähige Stiftung umgewandelt wird. Aber die dafür benötigten Mittel sind erheblich und zurzeit ist uns die inhaltliche und organisatorische Weiterentwicklung der Stiftung wichtiger.
U. Schenk, M. Sondermeyer, R. Epping,
M. Kleymann, V. Lohmann, F. Moll, B. Schmitz
Der Stiftungsrat ist das Leitungsteam, das gemeinsam mit dem Vorstand (M. Sondermeyer und U. Schenk) grundsätzliche Entscheidungen für die Stiftung trifft und die strategische Ausrichtung festlegt. Im ersten und aktuellen Stiftungsrat sind die Mitstreiter aus der langen und mühseligen Gründungsphase vertreten. Zukünftig sollen aber auch verstärkt jüngere Mitglieder geworben werden, um die Zukunftsfähigkeit der Stiftung sicherzustellen.
Der Beirat war ursprünglich auch als festes Gremium bestehend aus zahlreichen Fachleuten und Vertretern der verschiedenen Zaubervereine geplant. Schon bei den ersten Versuchen, Treffen für diese Gruppe zu organisieren, zeigte sich, dass dies kaum zu realisieren ist. Deshalb haben wir 2019 einen ersten Stiftungstag veranstaltet. Vorrangig wurden dazu diejenigen eingeladen, die wir wegen des Beirates angefragt haben, aber wir haben dann die Veranstaltung geöffnet, so dass auch andere, die ein Interesse an der Mitwirkung hatten, teilnehmen konnten. Ein sehr spannender und erfolgreicher Tag – wir hoffen demnächst wieder einladen zu können.
Wie schon an anderer Stelle auf dieser Seite beschrieben, lebt die Stiftung davon, dass ihr Angebot angenommen und weitergeführt wird. Zahlreiche Zauberfreunde und Helfer sind aktiv und sorgen dafür, dass es weitergeht, das die Stiftung weiter wächst und sich entwickelt. Neben der Notwendigkeit aller Gremien und Gesellschaften ist diese Beteiligung, die Nutzung unserer Angebote und die Akzeptanz der Idee ein ganz wesentlicher Aspekt, der uns immer wieder motiviert, weiterzumachen.
Die Geschichte der Stiftung ist auch die Geschichte der Zusammenarbeit und Freundschaft von Michael Sondermeyer und Uwe Schenk. Den gemeinsamen Weg von der Fachsimpelei über Trickentwicklungen, Buchveröffentlichungen bis hin zum Zauberzentrum und der Stiftung – immer auch begleitet von den Auftritten als Zauberkünstler – wäre einer alleine in dieser Form nicht gegangen. Erst gemeinsam war es möglich, so etwas entstehen zu lassen – wobei beide immer betonen, dass es eigentlich so nie geplant gewesen war … es ist einfach passiert.
Michael Sondermeyer und Uwe Schenk lernen sich beim Magischen Pfingsttreffen in Bad Karlshafen kennen. Beide wohnen im südlichen Münsterland und haben ähnliche Interessen und Haltungen, so dass der Kontakt auch nach dem Treffen weiterbesteht und sich ein reger Austausch zu allen Zauberthemen entwickelt.
1989
1991
Gemeinsam entwickeln beide das Kunststück Alpha-Mental und kurze Zeit später veröffentlichen sie in ihrem neu gegründeten sic!-Verlag ein erstes Werk: Das Joro-Buch.
Als profilierte Kinderzauberer veröffentlichen die beiden „Zaubern für Kinder“, das auch heute noch ein Standardwerk zu diesem Thema ist. In den nächsten Jahren werden im sic!-Verlag regelmäßig Fachbücher zu unterschiedlichsten Themen veröffentlicht.
1993
1998
Neben dem Verlag übernehmen die beiden den Second-Hand-Shop von Christoph-Joachim Schröder und bauen diesen nach und nach zu einem zweiten Standbein für ihr „Zaubergeschäft“ aus.
Der Verlag und Second Hand-Shop zieht in Räumlichkeiten nach Lüdinghausen, damit es auch möglich ist, Besucher zu empfangen.
2005
2009
Die Arbeit an einem Online-Lexikon beginnt. Die Idee ist, das Wissen über die Zauberkunst und ihre Geschichte in einem Online-Lexikon ähnlich der Wikipedia zu verschriftlichen, das immer weiter wachsen und besser werden kann.
Der sic!-Verlag zieht nach Appelhülsen um, da die Räume in Lüdinghausen nicht mehr ausreichen. Zusätzlich zum Verlag und dem Second Hand-Shop ist nun auch die Leihbibliothek des MZvD dort beheimatet und der OZ Münster trifft sich hier. In weiteren Räumen des sich entwickelnden Zauberzentrums baut Kai Abrell ein kleines Zaubertheater … und die Sammlung der beiden findet hier ein Zuhause – der erste praktische Schritt zur Gründung der Stiftung.
2011
2016
Das erste Mal veranstalten Jan Logemann und Lorenz Schär im Januar eine Benefizveranstaltung zur Unterstützung der Stiftung, die Pit Hartling auf den eindrucksvollen Namen „Gruppenhex“ tauft.
Im November 2018 ist es endlich soweit: Die Stiftung Zauberkunst wird offiziell gegründet.
2018
2019
Im Herbst 2019 findet das erste Treffen des Beirates in Form eines Stiftungstages statt und der Förderverein für die Stiftung wird von 11 Zauberfreunden gegründet.
Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der Corona-Pandemie: Kein Gruppenhex, keine Besucher, keine Auftritte … wir nutzen die Zeit zum Aufräumen, Sortieren und anderen Aufgaben, die sonst immer zu kurz kommen.
2020